Immer mehr Menschen beginnen ihre Suche nach Orientierung, Problemlösungen und Dienstleistern in generativen KI-Systemen wie ChatGPT, Perplexity oder Gemini. Statt Suchbegriffe wie „Steuerberater Osnabrück“ einzugeben, werden zunehmend vollständige Fragen gestellt, zum Beispiel: „Was brauche ich für die Steuererklärung als Selbstständiger?“ oder „Wie läuft ein Erstgespräch bei einem Steuerberater ab?“ Die Antworten entstehen nicht als Trefferliste, sondern als zusammenhängende Erklärung. Unternehmen, die in solchen Antworten genannt werden, erscheinen deutlich früher im Entscheidungsprozess.

Hier setzt GEO an – die Generative Engine Optimization. GEO ergänzt klassische SEO-Arbeit um Maßnahmen, die Inhalte so strukturieren, dass generative Modelle sie leichter verstehen, einordnen und bei passenden Fragen berücksichtigen können. GEO ersetzt keine SEO-Arbeit, sondern erweitert sie. SEO stärkt die Sichtbarkeit in Suchmaschinen. GEO sorgt dafür, dass Unternehmen auch in dialogbasierten Antworten berücksichtigt werden.

Im Folgenden werden sieben praxisorientierte GEO-Maßnahmen vorgestellt, die ohne Übertreibung, ohne versprochene Ergebnisse und ohne Marketingformulierungen beschrieben sind. Das Ziel ist Klarheit, nicht Überzeugungsdruck.


1. Leistungsbeschreibungen eindeutig formulieren

Generative Systeme analysieren Inhalte anders als klassische Suchmaschinen. Statt einzelne Wörter zu gewichten, versuchen sie zu erkennen, was ein Unternehmen anbietet und in welchem Kontext diese Leistung sinnvoll ist. Wenn dieselbe Leistung mit verschiedenen Begriffen beschrieben wird, entstehen widersprüchliche Signale. KI kann dann nicht sicher erkennen, welcher Schwerpunkt tatsächlich gemeint ist.

Empfehlungen

  • Eine klare Hauptbezeichnung für die Leistung wählen und konsequent verwenden.
  • Synonyme sparsam einsetzen und nicht als Hauptbegriff verwenden.
  • Begriffe nicht variieren, nur um „abwechslungsreich“ zu klingen.

Das Ziel ist, dass KI eindeutig nachvollziehen kann, wofür das Angebot geeignet ist.


2. Häufige Fragen strukturiert beantworten

Die überwiegende Anzahl von Interaktionen mit ChatGPT beginnt mit einer Frage. Inhalte, die genau solche Fragen sachlich, ruhig und ohne werbliche Sprache beantworten, haben eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, in KI-Antworten berücksichtigt zu werden.

Praxisbeispiel (Steuerberatung)

Menschen, die sich mit Steuerthemen beschäftigen, formulieren häufig konkrete Fragen, zum Beispiel:

  • Welche Unterlagen brauche ich für meine Steuererklärung als Einzelunternehmer?
  • Wie hoch können Fahrtkosten angesetzt werden?
  • Was passiert bei einer Betriebsprüfung?

Wenn ein Steuerberater diese Fragen in klaren Abschnitten beantwortet, jeweils mit drei bis sechs kurzen Sätzen, entsteht ein strukturiertes Signal. Die Informationen wirken verlässlich und nachvollziehbar. Es entsteht Orientierung statt Druck. Genau diese Art von Inhalt wird von generativen Modellen bevorzugt.

Umsetzung

  • Sichtbaren FAQ-Bereich anlegen (eigene Unterseite oder prominent innerhalb der Leistung).
  • Eine Frage pro Abschnitt – kompakte, verständliche Antworten.
  • Fachbegriffe erklären, statt sie vorauszusetzen.

3. Zielgruppen und Ausgangssituationen klar benennen

Generative Modelle arbeiten kontextbasiert. Sie erkennen, in welchen Situationen eine Leistung sinnvoll ist. Wenn die Zielgruppe nicht klar benannt ist oder die Ausgangssituation zu allgemein formuliert wird, kann die KI Inhalte nicht passend zuordnen.

Beispiele für klare Einordnung

  • Geeignet für kleine und mittlere Unternehmen, Selbstständige und Freiberufler.
  • Erstmalige Steuerpflicht oder Wechsel in die Selbstständigkeit.
  • Unterstützung bei der Vorbereitung von Unterlagen und Fristen.

Zusätzlich helfen typische Ausgangspunkte, zum Beispiel: „Sie stehen vor Ihrer ersten Steuererklärung als Selbstständiger“ oder „Sie benötigen Klarheit über Fristen, Voraussetzungen und Abläufe“.


4. Inhalte logisch gliedern

Für Google ist die Struktur eines Textes wichtig. Für generative Systeme gilt das noch deutlicher. Inhalte werden nicht nur nach Schlüsselwörtern, sondern nach logischen Abschnitten und Bedeutungszusammenhängen bewertet.

Strukturgrundlagen

  • Eine H1-Überschrift pro Seite.
  • H2 für Schwerpunktthemen, H3 für Unterthemen und Beispiele.
  • Kurzabsätze mit einer Kernaussage pro Absatz.
  • Konsistente Begriffe (z. B. GEO SEO, GEO SEO Optimierung) einheitlich verwenden.

Interne Verlinkungen unterstützen zusätzlich die Einordnung, indem sie zeigen, welche Inhalte zusammengehören.


5. Praxisbeispiele einsetzen, um Anwendungssituationen sichtbar zu machen

Beispiele helfen Menschen und KI-Modellen gleichermaßen zu verstehen, wann und wie eine Leistung relevant ist. Der Fokus liegt dabei auf Abläufen und Orientierung – nicht auf Ergebnissen oder Erfolgsversprechen.

Beispiel (Steuerberatung)

Viele Mandanten fragen, welche Unterlagen sie für ihre Steuererklärung benötigen. Ein klarer Ablauf kann so beschrieben werden: Zuerst Einnahmen und Ausgaben strukturiert sammeln, anschließend Belege sortieren, danach gemeinsame Durchsicht im Gespräch. Dieser Ablauf ist nachvollziehbar und transparent, ohne Zahlen oder Erfolgsaussagen. Solche Beispiele verbessern die Einordnung für KI und wirken seriös.


6. Inhalte konsistent über die gesamte Website halten

GEO lebt von Klarheit. Wenn Begriffe, Zielgruppen oder Leistungsbeschreibungen zwischen verschiedenen Unterseiten variieren, entsteht Unschärfe. Für KI-Modelle ist Konsistenz ein entscheidendes Signal.

Regelmäßiger Check

  • Werden überall dieselben Leistungsbezeichnungen verwendet?
  • Sind Zielgruppen- und Situationsbeschreibungen einheitlich?
  • Sind verwandte Inhalte intern sinnvoll verlinkt, statt dupliziert?

So entsteht ein stabiles Bedeutungsbild, das von generativen Systemen leichter genutzt werden kann.


7. GEO als Ergänzung zur SEO betrachten

SEO bleibt weiterhin wichtig. GEO erweitert die Sichtbarkeit um Situationen, in denen Menschen nicht suchen, sondern Orientierung einholen. Beides funktioniert gemeinsam. Daher spricht man häufig von einer GEO SEO Optimierung, also der Verbindung aus klassischer Suchmaschinenoptimierung und generativen Bedeutungsmodellen.

Zusammenfassung der Wirkung

  • SEO wirkt, wenn Menschen wissen, dass sie etwas suchen.
  • GEO wirkt, wenn Menschen zu Beginn Orientierung benötigen.

Fazit

GEO ist keine Ablösung von SEO, sondern eine Weiterentwicklung. Unternehmen, die ihre Inhalte klar, strukturiert und nachvollziehbar darstellen, schaffen eine Grundlage für Sichtbarkeit in einer Suchlandschaft, in der dialogorientierte Systeme weiter an Bedeutung gewinnen. Wer jetzt beginnt, Inhalte entsprechend auszurichten, legt einen wichtigen Baustein für nachhaltige und stabile Sichtbarkeit in ChatGPT & Co.